Abfall Sammelaktion

Hier gibt es Bilder zum Artikel. Quelle war Offenbach Post

Mit Sack und Zange gegen Unrat

Eifriger Nachwuchs befreit Mühlheimer Kleingartenanlage von Müll. Neues Leben wächst und gedeiht in den Parzellen des Kleingärtnervereins (KGV) Forsthausstraße. Seit Samstag auch mit weniger Abfällen auf der Anlage und drumherum. Mühlheim – Vorsitzender Stefan Klein hatte nämlich den Nachwuchs zur einer Müllsammelaktion eingeladen. Zehn Mädchen und Jungen, Mütter und Väter trafen sich am Nachmittag am Vereinsheim, der städtische Bauhof hatte Picker und Plastiksäcke bereitgestellt. In drei Gruppen zogen Klein und Groß über die Wege, entlang der Forsthausstraße und der Rückseite des Areals. Mit Elan griff der Nachwuchs nach jedem Papierschnipsel und klaubte Glas auf. „Im Gebüsch haben wir viele Bierflaschen gefunden“, berichtet Stefan Klein. Auf dem Kies lagen viele Zigarettenkippen, entlang der Fahrbahn zahlreiche Kaffeebecher. Zurück auf dem Festplatz des KGV stärkten sich die Teams mit Hotdogs, die der Mühlheimer Zahnarzt Dr. Tim Seeger für die eifrigen Umweltschützer vorbeigebracht hatte. Einige Eltern hatten Kuchen gebacken und Kaffee gekocht, den die Teilnehmer den Regeln entsprechend im Freien und mit Abstand genossen. Interesse an Kleingärten stark gestiegen „Ich bekomme vier, fünf Anfragen pro Woche für einen Garten“, schildert der Vorsitzende das durch Corona enorm gestiegene Interesse am Gelände im Grünen. Seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren habe er 20 neue Pächter begrüßt. „Vor allem junge Familien“, betont der Leiter. Sie stammen aus Polen, Russland und vielen anderen Ländern europa- und weltweit und verstehen sich prima. „Wichtig ist, dass sie gut deutsch sprechen“, lautet die Erfahrung des Vorstands, das ermögliche erst die Kommunikation und Integration, beobachtet Klein. Sein Verein umfasse 90 Gärten zu je 300 Quadratmetern und erlebe zurzeit einen Generationswechsel. Einen in Zeitlupe, denn pro Jahr verlassen nur fünf bis acht Mitglieder die Gemeinschaft – zumeist aus Altersgründen. Die Wartezeit auf einen Platz betrage aktuell etwa drei bis vier Jahre. Vegetation durch Klimawandel verändert Zuletzt habe sich durch den Klimawandel die Vegetation zudem deutlich verändert. Nachdem es im Februar fast 20 Grad warm war und im März wieder Frost gab, waren viele Kirschblüten erfroren, resümiert der Sprecher. Äpfel und Zucchini nahmen durch die Hitze in Juni und Juli Schaden, der Rasen verbrannte, „man konnte gar nicht so viel gießen, wie Regen ausblieb“. Vielen Kameraden fehle aber ganz einfach die Zeit für eine solch intensive Pflege, da sie berufstätig sind. Am 31. Oktober wird nun das Wasser abgestellt, damit es in den Leitungen nicht gefriert, sollte es im Winter Temperaturen unter null Grad geben. Stefan Klein möchte den Zusammenhalt des Gärtnervereins durch mehr gesellige Begegnungen stärken. Dazu zählte auch die Neugestaltung der Gebäude: Eine Gruppe verlieh den Mauern einen neuen Anstrich, ersetzte das verblichene Zartrosa durch einen grünen Sockel und eine gelbe Fläche mit einem riesigen, knallroten Klatschmohn auf dem Klo. Das Sommerfest mussten sie absagen. Die Hygieneregeln seien nur schwer umzusetzen, erläutert Klein, „dazu hätten wir vielleicht Leuten den Zutritt verwehren müssen, weil nur eine kleine Anzahl Besucher zugelassen worden wäre“. Aber am Samstag, 14. November, wollen sich die Gartenfreunde zum Adventskaffee bei der Spvgg. Dietesheim treffen. (Michael Prochnow)

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